Brücken-Brunch: Baustellen smart managen, Verkehr intelligent lenken

Die PTV Transport Consult untersuchte mithilfe von PTV-Software die Verkehrsauswirkungen der Erneuerung der Finkenwerder Brücke im Hamburger Hafen. Eine Vollsperrung wurde als unpraktikabel bewertet, da sie zu erheblichen Verkehrsstörungen führen würde. Stattdessen wurde eine Teilsperrung als beste Lösung identifiziert. Mithilfe des PTV-Verkehrsmodells und einer Mikrosimulation konnten alternative Routen und ihre Auswirkungen analysiert werden. Zudem zeigte eine Prognose für 2030, dass vier Fahrstreifen in Richtung Westen ausreichen, um den Verkehr effizient abzuwickeln – eine Reduzierung gegenüber den aktuellen sechs Fahrstreifen.

Die PTV Transport Consult entwickelte für die Stadt Bonn ein umfassendes Verkehrsmodell auf Basis von PTV Visum, um die Auswirkungen geplanter Bau- und Sanierungsmaßnahmen im hochbelasteten Straßennetz zu analysieren. Besonderes Augenmerk lag auf der sogenannten „Bonner Zange“, einem Engpass ohne ausreichende Umleitungsstrecken.

Durch die Kalibrierung des Modells mit über 100 Verkehrszählungen konnten 15 verschiedene Baustellenführungsvarianten mit jeweils drei Untervarianten simuliert werden. Dies ermöglichte eine präzise Bewertung der Kapazitäten und Verkehrsverlagerungen während der Bauphasen. Zudem wurden Mikrosimulationen für Spitzenstunden durchgeführt, um die Leistungsfähigkeit kritischer Knotenpunkte zu beurteilen.

Die Ergebnisse lieferten fundierte Entscheidungsgrundlagen für das Bauverkehrsmanagement und halfen, Optimierungspotenziale zur Minimierung von Verkehrsbehinderungen zu identifizieren. So konnte die Stadt Bonn Maßnahmen priorisieren und die Mobilität während der Bauzeiten effizient steuern.

Die Transport for London (TfL) nutzt das taktische Verkehrsmodell "Operational Network Evaluator" (ONE), basierend auf PTV Visum, zur Bewertung von Verkehrsprojekten im Großraum London. Es ermöglicht die Analyse der Auswirkungen von Maßnahmen wie neuen Radwegen oder Straßensperrungen auf den Verkehr. Nach einem Update 2022 verkürzte sich die Laufzeit des Modells erheblich – Verkehrsflüsse werden nun in weniger als einer Stunde berechnet. Diese Effizienzsteigerung unterstützt TfL bei der schnellen Planung und Optimierung von Verkehrsstrategien.

Für Beratungsunternehmen ist Zeit Geld. Bei der Auswahl digitaler Werkzeuge legen sie deshalb besonderen Wert auf Effizienz. So auch die TTK TransportTechnologie-Consult GmbH: „Unser Ziel war es, die Effizienz unseres Bewertungsprozesses für ÖV-Szenarien zu verbessern,“ berichtet Antoine Soulignac, Forschungsingenieur bei TTK. „Wir sind immer auf der Suche nach Möglichkeiten, den Planungsprozess kürzer, einfacher und transparenter zu gestalten. Davon profitieren unsere Kunden und letztlich auch die Kommunen, denen sie dienen. Deshalb wollten wir PTV Lines testen, eine SaaS-Lösung für das Design, die Optimierung und die Analyse von öffentlichen Verkehrsnetzen, die keine fortgeschrittenen Kenntnisse in Modellierungssoftware erfordert.“

Für ihren Softwaretest wählten die Berater den Ort Fougères in Frankreich. Sie evaluierten die Leistungsfähigkeit des bestehenden Busnetzes und erarbeiteten Vorschläge für seine Umgestaltung. Soulignacs Fazit zu PTV Lines: „Durch die Nutzung von PTV Lines nahm die Berechnung von ÖV-Netzindikatoren 50% weniger Zeit in Anspruch. Das entspricht zwei Manntagen. Ihr benutzerfreundlicher Ansatz und ihre Fähigkeiten zur schnellen Modellierung von Szenarien machten die Software zu einer nützlichen Ergänzung in unserem Planungsprozess.“